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Benzodiazepine: Halbwertszeit beachten

Valium, Rohypnol, Tavor: Das sind nur einige bekannte Namen für Medikamente aus der Gruppe der Benzodiazepine. Sie werden bei einer Vielzahl von Indikationen eingesetzt. Sie lösen Ängste und Krämpfe, helfen bei Schlafstörungen und entspannen die Muskeln. Um das richtige Präparat zu finden, ist es jedoch wichtig, auf die Halbwertszeit (HWZ) zu achten.

Benzodiazepine und ihre Halbwertszeit

Die Substanzen dieser Gruppe sind sich sehr ähnlich, unterscheiden sich aber unter anderem in ihrer Halbwertszeit (HWZ). Diese gibt an, wie lange es dauert, bis der Körper die Hälfte der Substanz abgebaut hat. Es gibt Präparate mit kurzer, mittlerer und langer Wirkungsdauer.

  • Kurz: u. a. Triazolam (Halicon) mit 1,4 h bis 4,6 h und Midazolam (Dormicum) mit 1,5 h bis 2,5 h.
  • Mittel: u. a. Bromazepam (Lexotanil, Gityl, Neo-OPT, Normoc, Lexostad), Alprazolam (Xanax, Xanor, Tafil, Cassadan), Lorazepam (Tavor, Temesta, Ativan, Laubeel, Tolid, Somagerol), Oxazepam (Adumbran, Praxiten, Sigacalm, Uskan) und Flunitrazepem (Rohypnol, Fluninoc), mit Halbwertszeiten zwischen 5 h und 28 h.
  • Lang: u. a. Diazepam (Valium, Faustan, Stesolid, Neurolytrid, Valocordin), Flurazepam (Dalmadorm, Staurodorm), Clonazepam (Rivotril, Atelepsin), Clobazam (Frisium) und Chlordiazepoxid (Librium, Multum, radepur) mit einer HWZ von 18 h bis 80 h. Zu dieser Gruppe gehört auch Tetrazepam, das jedoch wegen schwerer Hautreaktionen nicht mehr zugelassen ist.

Da es durch die Anreicherung des Wirkstoffs im Körper schnell zu einem Hangover oder einer Überdosierung kommen kann, ist es wichtig, die Halbwertszeiten zu kennen und das Einnahmeschema entsprechend anzupassen.

Hintergrund und Verbreitung

Der Begriff »Benzodiazepine« leitet sich von der Struktur der Wirkstoffe ab. Von allen Beruhigungsmitteln werden sie mit Abstand am häufigsten eingenommen. Zwischen 10 % und 17 % der Deutschen haben im letzten Jahr ein solches Präparat eingenommen, 1 % bis 2 % sogar täglich. Das erste Präparat dieser Art wurde in den 50er Jahren entwickelt und kam in den 60er Jahren auf den Markt. 1962 kam der Wirkstoff Diazepam unter dem Namen Valium in die Apotheken und gilt bis heute als Referenz.

Der Nutzen dieser Substanzen ist unbestritten. Dennoch dürfen die Suchtgefahr und die Nebenwirkungen nicht außer Acht gelassen werden. Heutzutage kann jeder Benzodiazepine in Online-Shops auch ohne Rezept bestellen. Umso wichtiger ist es, den Hinweisen zur sicheren Anwendung die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.

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