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Alprazolam: Wirkung, Nebenwirkungen, Dosierung

Alprazolam wird hauptsächlich zur Behandlung von Angststörungen, Panikstörungen und Angstzuständen im Zusammenhang mit Depressionen eingesetzt. Es lindert nicht nur akute Anfälle von extremer Angst und Unruhe, sondern dämpft auch die Angst, dass diese Anfälle wieder auftreten. Alprazolam gehört zu den Benzodiazepinen. Es wirkt, indem es die Aktivität bestimmter Botenstoffe im Gehirn erhöht, die dafür verantwortlich sind, die übermäßige Erregbarkeit zu verringern.

Alprazolam wird in Deutschland hauptsächlich unter den Namen Xanax und Tafil, in Österreich unter dem Namen Xanor vertrieben. Neben diesen Markenprodukten gibt es eine Vielzahl gleichwertiger Generika verschiedener Hersteller. Manchmal verschreiben Ärzte Alprazolam auch als Schlafmittel, obwohl es dafür keine Zulassung hat. Dies ist jedoch im Rahmen des Off-Label-Use erlaubt und kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn die Schlafstörungen mit Angstzuständen zusammenhängen.

Wichtige Informationen für den Arzt

  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie allergisch auf Alprazolam oder andere Benzodiazepine wie Chlordiazepoxid (Librium), Clonazepam, Clorazepat, Diazepam, Estazolam, Flurazepam, Lorazepam, Oxazepam, Quazepam, Temazepam oder Triazolam sind. Geben Sie auch alle anderen Medikamentenallergien an.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Itraconazol oder Ketoconazol einnehmen. Er wird Ihnen dann wahrscheinlich von Alprazolam abraten.
  • Informieren Sie Ihren Arzt über alle verschreibungspflichtigen und nicht verschreibungspflichtigen Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die Sie einnehmen. Erwähnen Sie auf jeden Fall die folgenden Medikamente: Amiodaron; Antidepressiva wie Desipramin, Imipramin und Nefazodon; Antipilzmittel wie Fluconazol, Posaconazol oder Voriconazol; Antihistaminika; Cimetidin; Clarithromycin; Cyclosporin; Diltiazem; Ergotamin; Erythromycin; Isoniazid; Medikamente gegen psychische Störungen und epileptische Anfälle, Nicardipin, Nifedipin, orale Kontrazeptiva (Antibabypille), selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin und Sertralin, Beruhigungsmittel, Schlaftabletten und Tranquilizer. Möglicherweise muss Ihr Arzt die Dosierung der Medikamente anpassen oder die Nebenwirkungen sorgfältigerer überwachen.
  • Informieren Sie Ihren Arzt über alle pflanzlichen Präparate, die Sie einnehmen, insbesondere Johanniskraut.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einem Glaukom (erhöhter Augeninnendruck, der zu Sehverlust führen kann) leiden. Ihr Arzt wird Ihnen dann wahrscheinlich raten, Alprazolam nicht einzunehmen.
  • Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Krampfanfälle haben oder hatten oder an einer Lungen-, Nieren- oder Lebererkrankung leiden oder gelitten haben.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder stillen. Alprazolam kann den Fötus schädigen. Wenn Sie schwanger werden, während Sie Alprazolam einnehmen, rufen Sie Ihren Arzt an.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Risiken und Vorteile der Einnahme dieses Arzneimittels, wenn Sie 65 Jahre oder älter sind. Ältere Erwachsene sollten niedrige Dosen von Alprazolam erhalten, da höhere Dosen möglicherweise nicht besser wirken, aber schwere Nebenwirkungen verursachen können.
  • Wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen, einschließlich einer zahnärztlichen Operation, teilen Sie dem Arzt oder Zahnarzt mit, dass Sie Alprazolam einnehmen.

Anwendung von Alprazolam

Alprazolam ist als herkömmliche Tablette, als Retardtablette, als Schmelztablette (Tablette, die sich schnell im Mund auflöst) und als konzentrierte Lösung (Flüssigkeit) zum Einnehmen erhältlich. Die Tablette, die Schmelztablette und die konzentrierte Lösung werden in der Regel zwei- bis viermal täglich eingenommen. Die Retardtablette wird einmal täglich, in der Regel morgens, eingenommen. Befolgen Sie die Anweisungen auf der Packungsbeilage genau und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie etwas nicht verstehen. Nehmen Sie Alprazolam genau nach Anweisung ein.

Wenn Ihnen Alprazolam in flüssiger Form verschrieben wurde, verwenden Sie zur Einnahme ausschließlich den beigefügten Tropfer. Ziehen Sie die für eine Dosis vorgeschriebene Menge aus dem Tropfer. Drücken Sie den Inhalt des Tropfers in eine Flüssigkeit oder eine halbfeste Speise wie Apfelmus oder Pudding. Rühren Sie die Flüssigkeit oder das Nahrungsmittel einige Sekunden lang vorsichtig um. Die konzentrierte Flüssigkeit vermischt sich vollständig mit der Nahrung. Die gesamte Mischung sofort trinken oder essen. Nicht für spätere Verwendung aufbewahren.

Nebenwirkungen von Alprazolam

Alprazolam kann Nebenwirkungen hervorrufen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines dieser Symptome als schwerwiegend empfinden oder wenn es nicht von selbst verschwindet:

  • Schläfrigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Reizbarkeit
  • übermäßige Redseligkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • trockener Mund
  • erhöhter Speichelfluss
  • Veränderungen des Sexualtriebs oder der Sexualfähigkeit
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • Veränderungen des Appetits
  • Gewichtsveränderungen
  • Schwierigkeiten beim Urinieren
  • Gelenkschmerzen

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Einige Nebenwirkungen können schwerwiegend sein. Wenn Sie eines der folgenden Symptome oder ein Symptom bemerken, das im Abschnitt BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN aufgeführt ist, rufen Sie sofort Ihren Arzt an oder suchen Sie einen Notarzt auf:

  • Kurzatmigkeit
  • Krampfanfälle
  • schwerer Hautausschlag
  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen
  • Verwirrung
  • Probleme beim Sprechen
  • Koordinations- oder Gleichgewichtsprobleme

Alprazolam kann auch andere Nebenwirkungen haben. Rufen Sie Ihren Arzt, wenn Sie ungewöhnliche Probleme haben, während Sie dieses Medikament nehmen.

Alprazolam: besondere Vorsichtsmaßnahmen

Alprazolam kann das Risiko von schweren oder lebensbedrohlichen Atemproblemen, Sedierung oder Koma erhöhen, wenn es zusammen mit bestimmten Medikamenten angewendet wird. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie opiathaltige Husten- oder Schmerzmittel wie Codein, Fentanyl, Hydromorphon, Meperidin, Methadon, Morphin, Oxycodon, Tilidin oder Tramadol einnehmen. Möglicherweise muss Ihr Arzt die Dosierung Ihrer Medikamente anpassen und Sie sorgfältig überwachen.

Wenn Sie Alprazolam zusammen mit einem dieser Medikamente einnehmen und eines der folgenden Symptome bei sich bemerken, rufen Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin an oder suchen Sie unverzüglich medizinische Hilfe auf:

  • ungewöhnlicher Schwindel
  • Benommenheit
  • extreme Schläfrigkeit
  • verlangsamtes oder schwieriges Atmen

Vergewissern Sie sich, dass Ihre Pflegeperson oder Ihre Familienangehörigen wissen, welche Symptome schwerwiegend sein können, damit sie einen Arzt oder Notarzt rufen können, wenn Sie nicht in der Lage sind, sich selbst zu helfen.

Abhängigkeit und Dosisreduzierung

Alprazolam kann süchtig machen. Nehmen Sie keine höheren Dosen ein und nehmen Sie das Medikament nicht häufiger oder länger ein, als es Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben wurde. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie ein Abhängigkeitsproblem mit Alkohol, Drogen oder verschreibungspflichtigen Medikamenten haben oder in der Vergangenheit hatten. Wenn Sie während der Behandlung mit Alprazolam Alkohol trinken oder Drogen nehmen, erhöht sich das Risiko schwerer, lebensbedrohlicher Nebenwirkungen. Informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn Sie an einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung leiden oder gelitten haben.

Alprazolam kann zu körperlicher Abhängigkeit führen, insbesondere wenn es über mehrere Tage bis Wochen eingenommen wird. Eine körperliche Abhängigkeit ist ein Zustand, in dem unangenehme körperliche Symptome auftreten, wenn das Medikament plötzlich abgesetzt oder in geringeren Dosen eingenommen wird. Ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt sollten Sie das Medikament nicht absetzen oder die Dosis verringern. Ein plötzliches Absetzen von Alprazolam kann Ihren Zustand verschlechtern und Entzugssymptome hervorrufen, die einige Wochen bis zu mehr als 12 Monate andauern können. Ihr Arzt wird wahrscheinlich Ihre Alprazolam-Dosis langsam reduzieren.

Suchen Sie unverzüglich ärztliche Hilfe auf, wenn Sie eines der folgenden Symptome verspüren:

  • motorische Störungen
  • Klingeln in den Ohren (Tinnitus)
  • Angstzustände
  • Gedächtnisstörungen
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Schlafstörungen
  • Krampfanfälle, Zittern, Muskelzuckungen
  • Veränderungen des Gemütszustandes
  • Depressionen
  • brennendes oder kribbelndes Gefühl in Händen, Armen, Beinen oder Füßen
  • optische oder akustische Halluzinationen
  • Gedanken daran, sich selbst oder andere zu verletzen oder zu töten
  • Übererregung
  • Verlust des Realitätssinns.

Notfall / Überdosierung

Bei Überdosierung sofort ärztlichen Rat einholen. Wenn eine Person, die Alprazolam eingenommen hat, kollabiert, einen Krampfanfall erleidet, Atemprobleme hat oder nicht geweckt werden kann, rufen Sie sofort einen Notarzt. Zu den Symptomen einer Überdosierung gehören extreme Schläfrigkeit, Verwirrtheit, schwere Koordinationsprobleme und Bewusstlosigkeit.

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